Die Jugend hat genug von der Herabwürdigung ihrer Leistungen - Die Schulsprecherin der HLUW Yspertal und der Direktor fordern Anerkennung ein!

Marlies Planegger – Schulsprecherin der HLUW Yspertal ärgert sich über die mangelnde Anerkennung der Leistungen in den Schulen:


Schulsprecherin Marlies Planegger und Direktor Mag. Gerhard Hackl; Foto: HLUW Yspertal

Yspertal, Stift Zwettl – Seit einiger Zeit macht die bestandslose Behauptung die Runde, dass besonders Oberstufenschüler*innen und sogenannte „Corona-Jahrgänge“ Abstriche bei ihrer Bildung machen müssten. Die Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler leiden unter der Geringschätzung des Bildungsniveaus in Zeiten von Covid-19. Die Realität schaut ganz anders aus. Diese Zeit unter diesen Umständen bereitet die jungen Menschen für die nötigen Kompetenzen der Arbeitswelt der Zukunft erfolgreich vor.

Marlies Planegger beschreibt die Situation: Wir Schülerinnen und Schüler sind seit über einem Jahr zu Hause. In dieser Zeit haben wir eng mit unseren Lehrer*innen und Klassenkamerad*innen zusammengearbeitet und in dieser weltweiten Ausnahmesituation haben wir uns Wissen erarbeitet. Wir strukturieren unseren Alltag, stehen immer mehr auf eigenen Beinen, arbeiten hart und oft weit mehr als vor der Pandemie. Bildung ist Zukunft und das ist uns bewusst. Dafür halten wir durch. Uns ist klar, dass egal wie viel wir auch noch leisten mögen, unsere Leistung im Schatten des Vorurteils steht, dass die Bildung und Leistungserwartungen derzeit minderwertig seien. Diese Aussagen sind nicht nur falsch, sondern zielen komplett in die entgegengesetzte Richtung der Tatsachen.

Man kann fast sagen, noch nie hat eine Generation Jugendlicher, nach so kurzer Zeit, über so viele wertvolle Kompetenzen verfügt. Dazu zählen unter anderem Eigenmotivation, selbstständige Wissensaneignung, effektive Nutzung digitaler Medien, in sozialer Isolation bestehen zu können und Flexibilität. Die Schülerinnen und Schüler, die man heute in den Schulen findet, wie auch die Maturanten diesen und letzten Jahres, haben nicht nur den Willen hart für ihre Ziele und Ambitionen zu arbeiten, sondern sind genauso flexibel in der Gestaltung und Umsetzung dieser. Sie haben bewiesen, dass sie egal in welchem Umfeld und zu welcher Zeit auch immer, fähig sind, Leistung abzuliefern. Jugendliche haben ebenfalls gezeigt, wie selbstständig sie sein können und das individuelle Lösungsfindung kein Problem darstellt. Weiteres Können in Bezug auf Technik, dem Umgang mit Medien, Software und der verstärkte Gebrauch davon bereitet die Schülerinnen und Schüler bestens auf die Herausforderungen der Zukunft vor.

Die Pandemie hat viele unserer Pläne zerstört und uns Steine in den Weg gelegt. Wie man sieht, haben wir Jugendliche damit das Fundament für die Kompetenzen der Zukunft geschaffen. Kann es nun stimmen, dass wir über ein zu minderes Bildungs- und Kompetenzniveau verfügen? Die Jugendlichen von heute sind genau das, was sowohl die Wirtschaft als auch der Arbeitsmarkt nach einer solchen prägenden Zeit brauchen. Und zwar zielstrebige, fleißige, wissbegierige junge Menschen mit einem Willen sich Wissen und Träume zu erarbeiten.

Es ist Zeit, dass man diese Generation nicht mehr als schwache, unbeholfene Glieder der Gesellschaft betrachtet, sondern ihre Triumphe in Zeiten der Pandemie anerkennt und ihr Können nicht mehr missachtet. Jede Schülerin, jeder Schüler, Lehrling und Jugendlicher kann auf das bisher Erreichte ungemein stolz sein. Der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft können sich auf solche Arbeitskräfte freuen, denn sie verfügen über dieselbe wertvolle Bildung, wie alle Jahrgänge davor und besitzen mindestens genauso viele zukunftsorientierte Kompetenzen.

Gerhard Hackl – Direktor der HLUW sieht die Situation ganz gleich: Corona verlangt von den Maturantinnen und Maturanten mehr Selbstständigkeit und Eigeninitiative! Die Schüler wissen mehr als je zuvor – nur die Gebiete ändern sich! An der HLUW Yspertal sieht man auch positive Auswirkungen der Corona-Kriese. Noch nie waren die Schüler*innen und Maturant*innen gezwungen sich in diesem Ausmaß selbst zu organisieren. Der praktische Unterricht findet bei uns an der Schule derzeit zur Gänze statt. Der meiste Theorieunterricht wird über Onlinestunden bzw. über Arbeitsaufträge abgewickelt. Der Ehrgeiz bei den Schüler*innen ist groß, und die Maturant*innen gehen mit einem großen Ehrgeiz auf die Matura zu. Man will auch schon ein möglichst gutes Abschlusszeugnis des 5. Jahrganges erreichen. Ob man jetzt schon die mündlichen Prüfungen neu regeln musste sei dahingestellt, aber die Maturant*innen arbeiten jedenfalls sehr eifrig an der Erzielung von guten Noten.  Wir gehen heuer von einem recht gutem Ergebnis bei der Reife- und Diplomprüfung (Matura) aus. In den letzten Jahrzehnten hatten es die Maturant*innen im Schulleben nie so schwierig wie in diesem Schuljahr. Die Flexibilität ist eine Kompetenz, die in diesem Schuljahr in einem ganz außergewöhnlichem Umfang trainiert wurde. Die Selbstständigkeit und die Problemlösefähigkeit durch Eigeninitiative sind weitere Schlüsselqualifikationen, die in derzeit ganz besonders gefördert wurden und weiterhin werden. Die stark ausgeweitete digitale Kompetenz ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium für den Berufseinstieg. „Auch hier haben unsere Schüler*innen eine große Entwicklung nach vorne gemacht“ – so Schulleiter Mag. Gerhard Hackl. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen. Noch nie waren die jungen Menschen so gefordert, wie in diesem Schuljahr. Sie werden sich bei der Einarbeitung in der Berufswelt leichter tun, als je zuvor, weil sie Flexibilität, Teamarbeit, Selbstständigkeit und auch Durchhaltevermögen in einem Ausmaß gelernt haben, das schon lange nicht mehr da war.

Die Unternehmen dürfen sich auf die Absolvent*innen des Jahrgangs 2020/2021 besonders freuen! Informationen zu dieser Schule findet man unter www.hluwyspertal.ac.at.

Bild in Druckqualität:

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Bericht als WinWord-Dokument:

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