Gewinner-Diplomarbeit beim Wettbewerb "We are ScientISTA!" forscht zu ewigen Chemikalien
Wien, 10. Juni 2024 – Die Schülerinnen Jana Nescak und Nina Schwarzenbrunner von der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal haben in Zusammenarbeit mit dem Institut für Chemie der Universität Graz (Univ.-Prof. Dr. Jörg Feldmann) eine wegweisende Diplomarbeit mit dem Titel „PFAS-Belastung in biologischen und konventionellen Schweinefleischproben“ verfasst. Diese Forschungsarbeit hat beim Schulwettbewerb "We are ScientISTA!" vom Institute of Science and Technology Austria gewonnen.
Die Studie untersucht die Belastung von Schweinefleischproben mit PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sowie den Gesamtfluorgehalt.
PFAS, auch als “ewige Chemikalien” bekannt, kommen im Löschschaum von Feuerlöschern genauso vor wie in Pfannenbeschichtungen. Sie sind mittlerweile in der Umwelt weit verbreitet und reichern sich überall an, auch in Lebensmitteln.
Die zentrale Frage der Untersuchung lautete: Gibt es einen Unterschied in der PFAS-Belastung zwischen inneren Organen, Gehirn- und Muskelgewebe von Schweinen aus biologischer oder konventioneller Haltung (Stall- oder Freilandhaltung)?
Die Schülerinnen analysierten Leber-, Gehirn-, Nieren- und Muskelgewebeproben von jeweils zwei biologisch gehaltenen Freilandschweinen und zwei konventionell gemästeten Stallschweinen.
Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl bei Schweinen aus konventioneller Stallhaltung als auch bei biologisch gehaltenen Freilandschweinen PFAS-Belastungen nachgewiesen wurden. Interessanterweise waren die biologischen Proben mit extrahierbarem, organischem Fluor (EOF) weniger stark belastet als die konventionellen Proben.
Besonders hervorzuheben ist, dass PFOA (Perfluoroctansäure) in fast allen Proben in hohen Konzentrationen vorkam. Im Lebergewebe wurden überwiegend PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) in relativ hohen Konzentrationen nachgewiesen.
Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse über die PFAS-Belastung in Schweinefleisch und trägt zur Sensibilisierung für dieses Umweltproblem bei. Die Diplomandinnen betonen die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft und eines bewussten Verbraucherverhaltens.
Über die Autorinnen: Jana Nescak und Nina Schwarzenbrunner sind engagierte Schülerinnen der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal. Ihre Arbeit zeigt, wie junge Menschen aktiv zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können.
Betreuerinnen: DI Dr. Martina Schmidthaler, DI Dr. Angelika Pfeifer
Foto: v.l.n.r.: Nescak Jana, Schwarzenbrunner Nina