Yspertaler HLUW prüft Moore

Das Leckermoor bei Göstling und das Rotmoos in der Nähe von Weichselboden sind die Versuchsflächen der drei Maturantinnen aus dem Yspertal. Praktische Forschungsarbeit zeichnet diese unikate berufsbildende Schule mit Ingenieureabschluss aus.

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Bodenproben und verschiedenste Analysen von den Freiflächen zu jeder Jahreszeit und eine fundierte Laborarbeit sind zum Beispiel die besonderen Merkmale von Diplomarbeiten mit Forschungsauftrag an der HLUW Yspertal.
(vlnr) Morgane Schrabauer, Valerie Bogenreiter und Agnes Brandstätter; Foto: HLUW Yspertal

 

Stift Zwettl, Yspertal –  Moore speichern mehr CO2 als Wälder und erhalten dennoch oft nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen im Kampf gegen die Klimakrise gebührt. Valerie Bogenreiter, Agnes Brandstätter und Morgane Schrabauer widmen sich deshalb in ihrer Diplomarbeit diesem wichtigen Thema. Im Fokus ihrer Untersuchung stehen zwei Moore: das renaturierte Leckermoor bei Göstling und das ursprüngliche Rotmoos in der Nähe von Weichselboden. Vor Ort führt Morgane Schrabauer eine vegetationskundliche Analyse durch, um Unterschiede in der Zusammensetzung der Pflanzen der verschiedenen Moorbereiche und Moore zu erfassen. Besonders die charakteristischen Torfmoose spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie nicht nur den Aufbau der Moore prägen, sondern auch als Wasserspeicher fungieren und so die anaeroben Bedingungen im Moor fördern. Die damit verbundenen Messungen des Grundwasserspiegels führte Agnes Brandstätter durch.

Doch warum speichern Moore überhaupt so viel Kohlenstoff?

Aufgrund der vorherrschenden Sauerstoffarmut werden abgestorbene organische Substanzen, wie Pflanzenreste, nicht vollständig zersetzt. Der Kohlenstoff bleibt dadurch im Moor gebunden. Durch eine Kohlenstoffgehaltsbestimmung stellte Agnes Brandstätter fest, dass der Moorboden zu bis zu 55 Prozent aus Kohlenstoff besteht. Ein weiterer Aspekt, der eng mit den anaeroben Bedingungen im Boden zusammenhängt, sind die dort lebenden Mikroorganismen. Valerie Bogenreiter untersuchte die Verteilung von aeroben und anaeroben Bakterien in den Mooren. Zudem möchte sie mittels PCR-Analyse feststellen, ob das extrem seltene Bakterium Candidatus Desulphosporosinus infrequens in den Mooren nachweisbar ist. Dieses Bakterium spielt eine potenziell wichtige Rolle bei der Reduktion des Methanausstoßes in Mooren. Es benötigt zur Energiegewinnung Sulfat und steht daher in direkter Konkurrenz zu methanbildenden Archaeen. Die Ergebnisse zeigen, dass auch renaturierte Moore bedeutende Mengen an CO2 speichern können und sich auch die Vegetation wieder derer eines natürlichen Moores angleichen kann.

Gründung vor 35 Jahren als Unikat

Die HLUW Yspertal als Privatschule des Stiftes Zwettl bildet mittlerweile im 35. Jahr Experten für Green Jobs aus. Die Ausbildung aus der Kombination von Ökologie, Technologie und Wirtschaft ist nach wie vor einzigartig und auf die Herausforderungen der Zukunft bestens angepasst und wird auch laufend adaptiert. „Die Förderung von Talenten und Individualität aber auch die Förderung von Resilienz und Lebensfreude werden an der Schule gelebt und sind uns wichtig!“, so Schulleiter Mag. Gerhard Hackl. „Wir bieten ständig die Möglichkeit an bei uns zu schnuppern und es sind Ausbildungsplätze verfügbar. Auch die Nächtigung im Internat um mehrere Tage Einblick zu bekommen ist natürlich möglich. Wir freuen uns auf jede Kontaktaufnahme“.

Tel.: 07415/724910, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Web: https://www.hluwyspertal.ac.at 

Bild / Grafik in Druckqualität:

https://www.hluwyspertal.ac.at/presse/presse/diplomarbeit_moor_HLUW__gruppe_feb_2025_anordnung.jpg

Bericht als WinWord-Dokument:

https://www.hluwyspertal.ac.at/presse/presse/Berichte/diplomarbeit_moor_HLUW__bericht_feb_2025.docx

 


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